Kravica Wasserfälle – Mostar

Ich bin seit Freitag in Bosnien Herzegovina. Dank Miroslav war ich super neugierig – er hat mir von Bosnien vorgeschwärmt. Und dass sich jetzt zeitlich alles super ausgeht, wollte ich Bosnien selbst erleben. Bevor ich losgefahren bin, habe ich einige Reiseblogs durchgelesen, um mich ein bisschen über Land und Leute zu informieren. Ein Blog warnt vor schlechten Straßen, ein weiterer lässt ein generell negatives Bild zurück. Beim Losfahren war ich daher etwas aufgeregt.

Aber: Es ist einfach TRAUMHAFT SCHÖN.

Die Straßen sind weitaus besser als in Kroatien, die Leute sind hilfsbereit und herzlich, die Landschaft ist bezaubernd, das Essen ist grandios, das Tanken ist billig, die Apartments sind großartig, etc. etc. etc…

Ich bin einfach begeistert.

Schon kurz hinter der Grenze von Kroatien nach Bosnien befinden sich die Kravica Wasserfälle. Ein Ausflug dorthin (und nach Mostar) wird häufig als Tagestrip von Split oder Dubrovnik angeboten. Ich bin sehr froh über diesen Stopp – bei ca. 35 Grad tat mir eine Abkühlung sehr gut. In Bosnien ist die Bevölkerung teils muslimisch, teils römisch-katholisch und teils orthodox. Und weil die Wasserfälle auch eine beliebte Ausflugsdestination der Touristen aus aller Welt sind, ist der kulturelle Mix im Schwimmbereich deshalb echt cool (von arabischer Vollverschleierung und Burkini bis zum sehr knappen Bikini war alles dabei).  🙂

 

Nachdem ich ausgiebig im eiskalten Wasser geplantscht hatte, fuhr ich weiter nach Mostar. Die Straße führt entlang der Neretva und links und rechts ragen die Berge hinauf – eine großartige Panoramastraße.

Mostar ist einfach bezaubernd. Diese wunderschöne Stadt hat mich von Anfang an gefesselt. Mit meiner Unterkunft hatte ich besonders Glück – es war eine ehemalige Wassermühle mitten im Zentrum, die von den Besitzern unglaublich charmant gestaltet wurde. Falls ihr nach Mostar kommt ist dieses Apartment ein absolutes Highlight.

 

In Mostar dreht sich alles um die alte Brücke (Stari Most) 🙂

Der Besuch in einer der größeren Moscheen war total unkompliziert (Schuhe anlassen, kein Kopftuch). Insgesamt ist der Umgang mit den unterschiedlichen Religionen sehr tolerant und zwanglos (zumindest scheint es so).

Mostar hat etwa 114.000 Einwohner und ist ein beliebtes Reiseziel – daher kann man hier abends auch ganz gut feiern… ein besonderes Highlight: der Club in einer Höhle und die Stari Most völlig ohne Touristen.

 

Neben all den schönen Dingen gibt es in Mostar allerdings auch vieles, das an den Krieg erinnert. Bei einem Spaziergang durch die Stadt sieht man immer wieder Ruinen und Einschusslöcher in den Häusern. Ich habe versucht zu beschreiben, wie es sich anfühlt wenn man durch die Stadt geht. Aber leider kann ich das nicht.

Zwei Gebäude – eines toll renoviert und strahlend, das andere eine Kriegsruine. Die beiden Häuser trennt nur eine Straße.

Es ist für mich verstörend neben einem Gebäude zu stehen, das „Scharfschützen-Turm“ genannt wird, und zu wissen, dass vor 20 Jahren ich an dieser Stelle bereits tot wäre. Ich habe auch ein Museum besucht, dass an den Krieg und den Genozid in Srebrenica erinnert. Davon gibt es keine Bilder – man kann sich die Gräueltaten kaum vorstellen.

   

Mostar war für mich bisher mit Abstand der überwältigendste Stopp meiner Reise. Dieser geschichtsträchtige Ort zeigt einem brutal die Härte des Kriegs und gleichzeitig die Schönheit Bosniens.

 

Und immer gibt es so gutes Essen….mmmmhhhmm 😀

bussi anita